Erinnerungen einer wunderschönen Gartenreise durch Somerset. Traumhafte Gärten und Herrenhäuser, tolle Restaurants und vieles mehr.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen gerne mal die Grafschaft Somerset im Süden Englands etwas näherbringen, denn sie ist hier bei uns eher unbekannt, was schade ist, denn Somerset bietet eine ganze Menge traumhafter Gärten und Sehenswürdigkeiten.

Und das hat mich dazu veranlasst, im August 2018 mal wieder eine Gartenreise, exklusiv für sechs Gäste, dort hin zu veranstalten. Es war, wie immer, eine wunderschöne Tour mit tollen Gästen, vielen nachhaltigen Eindrücken und Erlebnissen, die ich persönlich nicht vergessen werde.

Wie sonst auch waren wir mit einem exklusiven Minibus, den ich bei einem Busunternehmen inklusive Fahrer gemietet hatte, unterwegs. Die Reise startete wieder wie üblich morgens um 6.00 Uhr im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern und ging zunächst durch Belgien und Frankreich zum Fährhafen Calais. Von dort aus setzten wir gegen 14.00 Uhr über den Ärmelkanal nach Dover über. Unterwegs gab es dann ein leckeres Gläschen Crémant, um den Beginn der traumhaften Reise zu feiern. Auf unserem Weg nach Calais gab es natürlich auch 2 Pausen mit Kaffee und frisch gebackenen Croissants zur Stärkung.

Bei der Anreise waren sich manche Gäste noch fremd, andere wiederum kannten sich bereits von früheren Reisen. Es gab also auch Stammgäste, eine Dame davon war schon zum vierten Mal mit von der Partie.

Man denkt eigentlich immer, Großbritannien bzw. England wäre so weit, um die Strecke mit einem Bus oder Auto zu fahren. Also wir fanden die Anreise immer recht kurzweilig mit zirka 6 1/2 Stunden. Von Kaiserslautern aus sind es rund 600km zu fahren, also im Vergleich genauso weit wie nach Hamburg. Die Überfahrt mit der Fähre dauerte dann noch ca. 90 Minuten und wir kamen schon gegen 14.30 Uhr Ortszeit in Dover an.

Da die Reisen von der Dauer immer recht kurz waren, wollte ich meinen Gäste bereits am Anreisetag ein erstes Highlight bieten. Es ging also vom Fährhafen endlich in den ersten „Englischen Garten“. Meistens lag dieser direkt auf dem Weg zur ersten Unterkunft. Bei Reisen, die uns weiter in den Südwesten Englands führten, haben wir grundsätzlich immer in der südöstlichen Grafschaft Kent in der Nähe von Tenterden übernachtet.

Bei dieser Reise war unser erster Garten das Anwesen „Godinton House Gardens“ in der Nähe von Ashford.

Godinton House & Gardens

Das Anwesen Godinton House & Gardens ist der ideale Einstieg in die Gartenwelt Englands. Unweit vom Fährhafen Dover entfernt bei Ashford gelegen, bietet er sich wunderbar als erste Station nach der Anfahrt aus Deutschland an.

Godinton House & Garden mit seiner 600-jährigen Geschichte liegt inmitten einer Parklandschaft in der südöstlichen Grafschaft Kent und ist ein verstecktes Juwel. Das Haus mit seiner jakobinischen Architektur kann ebenso wie der Garten besichtigt werden. Es hat eine wundervolle Sammlung an prachtvollem Porzellan, antiken Möbel-stücken, Skulpturen und historische Musikinstrumente zu bieten. Wir werden auch die Gelegenheit zu einer Führung nutzen.

Der 12 Hektar große Garten entspricht noch weitestgehend dem Entwurf von Reginal Blomfield aus dem Jahre 1898. Alle Bereiche des Gartens wurden immer wieder restauriert, um die ungewöhnliche Schönheit zu erhalten. Der Garten ist in verschiedene Bereiche oder Räume unterteilt.

Der italienische Garten beispielsweise führt über einen Durchgang zum „Walled Garden“ in dem Gemüse oder Schnittblumen angebaut werden. Auch die wunderschönen und sehr gut erhaltenen Gewächshäuser befinden sich im Walled Garden.

Nach der Besichtigung geht es dann weiter zur Unterkunft.

Zwischenübernachtung in Kent und Weiterfahrt nach Somerset

Nach dem Besuch des ersten Gartens checkten wir in unseren Unterkünften, zwei traumhafte private Bed & Breakfast in der Nähe von Tenterden, ein und trafen uns nach einer kurzen Pause wieder, um dann den Abschluss des Tages im Local Pub „The Bull“ zu machen.

Die Gruppe musste ich leider in zwei Bed & Breakfasts unterbringen, da es üblicherweise meist nur 2-3 Zimmer gibt. Doch die Standards der Unterkünfte sind absolut vergleichbar und Julie Jex ist eine ganz bezaubernde Gastgeberin. Die Zimmer sind traumhaft schön, ja, das ganze Haus ist innen sehr geschmackvoll mit ganz viel Liebe zum Detail eingerichtet. Sogar einen Pool können die Gäste bei entsprechendem Wetter nutzen. Die Informationen zum Beacon Hall House, welches aktuell immer noch Zimmer vermietet, finden Sie seitlich des Betrages. Sally, die zweite Vermieterin, hat leider den Betrieb ihres Bed & Breakfasts während der COVID-Pandemie eingestellt, was ich unheimlich schade finde. Doch lassen Sie mich hier ein wenig in Erinnerungen mit Sally schwelgen.

Am nächsten Morgen gab es dann das erste English Breakfast. Sally, die bereits am Abend zuvor in die Runde gefragt hat, wer gerne ein „cooked breakfast“ mit gebratenem „baken, sausage, tomatoes, mushrooms etc“ möchte, hatte schon alles für uns vorbereitet. Wir mussten uns nur noch an den schön gedeckten Tisch setzen. Alle warteten gespannt auf ihr Frühstück, dabei kam man sich bei guten Gesprächen dann schon etwas näher. Außer dem cooked breakfast gab es natürlich auch frisches Obst, Cereals, Joghurt und so weiter. Und: Bei Sally kommen auch immer frisch gepflückte Blumen auf den Tisch.

Das Haus von Sally ist voller Besonderheiten. Bei ihr, als Schwester des bekannten zeitgenössischen Malers Gary Hume, liegt die Kunst in der Familie. Eigentlich wollte Sie ja Künstlerin werden bzw Kunst studieren, doch letzten Endes war es Gary, der es dann verwirklichte. Es ist immer wieder eine große Freude, hier her zu kommen, denn überall im Haus gibt es Kunst zu bestaunen. Und Sally selbst ist eine sehr aufgeweckte Person, die gerne mit ihren Gästen erzählt. Manchmal auch sehr theatralisch und zum Totlachen.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging unsere Fahrt nun weiter zum Zielort in Somerset.

Ankunft in Stourhead Park

Nach einer knapp dreistündigen Fahrt von Kent erreichten wir den bekannten Stourhead Park in der Grafschaft Wiltshire. Der weitläufige Park in Stourton liegt quasi im Übergang von Wiltshire nach Somerset.

Stourhead Park gehörte seit dem Mittelalter einer Familie Stourton. Sir John Stourton war seinerzeit der Schatzmeister von König Heinrich VI. Im Jahr 1714 verkaufte Lord Stourton, ein Nachfahre von Sir John Stourton, das Anwesen.

1721 beauftragte der spätere Besitzer Henry Hoare, ein reicher Bankier, den Architekten Colen Campbell, eine Arte venezianische Villa zu erbauen. Der Sohn von Hoare begann später, zusammen mit dem Architekten Henry Flitcrof, die Gartenanlage nach französichen und italienischen Vorbildern zu entwerfen. Es galt, dass beim Durchschlendern den Parks dem Besucher niemals das selbe Bild zweimal geboten wird. Nach jeder Wegbiegung sollte sich eine neue Perspektive eröffnen.

Unten, am Great Lake, bietet sich dann auch der bekannte Blick mit der alten Brücke in Richtung Tempel.

Im Jahr 1946 wurde das Anwesen vom Sohn Hoares dem National Trust übergeben. Der National Trust ist eine gemeinnützige Organisation, welche sich um denkmalgeschützte Anwesen und Naturgebiete kümmert, um diese zu erhalten.

Nachdem wir nachmittags also den berühmten Stourhead Park besuchten, ging es dann weiter zur Basisunterkunft in Somerset. Wir waren in einem wunderschönen Bed & Breakfast bei einer sehr netten Familie untergebracht. Leider bietet sie mittlerweile kein B&B mehr an, jedoch können Sie das gesamte Haus als Ferienhaus mit Selbstversorgung mieten.

Unsere Unterkunft in Somerset

Hier noch ein Foto des Farmhauses, in dem wir untergebracht waren. Ein Teil der Gruppe übernachtete allerdings im Brewers Cottage ganz in der Nähe. Dieses Bed & Breakfast vermietet noch Zimmer. Die Adresse finden Sie am Anfang des Beitrages bei meinen Empfehlungen.

Garten-Tintinhull-Somerset-National-Trust-Britain-Tours-and-More

Tintinhull 

Am nächsten Tag stand Tintinhull auf dem Reiseplan.

Das Anwesen Tintinhull ist ein, für englische Verhältnisse, eher kleiner Herrensitz aus dem 17. Jahrhundert. Anfang der 1930er Jahre erwarb die Autorin Phyllis Reiss und ihre Mann das Anwesen und fing an, den Garten zu gestalten. Sie war zwar keine ausgebildete Gartenarchitektin oder hatte keinen gärtnerischen Beruf erlernt, dennoch gelang ihr die Umgestaltung ganz nach ihrem Vorbild, dem berühmten Garten Hidcote Manor in den Cotswolds.

Alles ist farblich so auf einander abgestimmt, dass Tintinhull zu jeder Jahreszeit sehenswert ist. Auf den zirka 4000m² sind verschiedene Gartenräume mit unterschiedlichen Gartenstilen und Farben zu entdecken. Die leidenschaftliche Gärtnerin Reiss übergab Tintinhull zwar 1954 bereits dem National Trust, sie persönlich verbrachte allerdings bis zu ihrem Tod als Pächterin ihren Lebensabend.

Ich persönlich finde das Anwesen als sehr empfehlenswert!

Anschließend ging es dann weiter zum Lytes Cary Manor, ebenfalls ein National Trust Anwesen.

Lytes-Cary-Manor-National-Trust-Britain-Tours-and-More

Lytes Cary Manor House

„Lytes Cary Manor war über fünfhundert Jahre Landsitz der Familie Lytes, seine Geschichte lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Obgleich das Gebäudeensemble wegen des überall verwendeten Natursteinmaterials sehr einheitlich wirkt, haben die einzelnen Gebäudeteile doch ein recht unterschiedliches Alter. Die kleine Kapelle aus dem 14. Jahrhundert an der Ostseite des Herrenhauses ist der älteste Teil, die angrenzenden Trakte stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Henry Lyte, der das Anwesen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bewohnte, war ein bekannter Botaniker und richtete hier einen botanischen Garten ein, von dem heute jedoch nichts mehr erhalten ist. 1578 veröffentlichte Henry Lyte die Übersetzung eines flämischen Kräuterbuchs, das als Lyte’s Herball“ bekannt wurde und in Großbritannien weite Verbreitung fand.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verfiel Lytes Cary Manor und erwachte erst 1907 wieder zu neuem Leben, als es von Sir Walter Jenner erworben und restauriert wurde. Nach dem Tod von Walter Jenner kam Lytes Cary Manor 1949 in den Besitz des National Trust.

Die Gartengestaltung von Lytes Cary Manor ist ein Lehrstück ersten Ranges. Die heutige Form des Gartens ist das Ergebnis der um 1910 durchgeführten Umgestaltungsmaßnahmen und der in den sechziger Jahren im Auftrag des National Trust von Graham Stuart Thomas vorgenommenen Ergänzungen.“

(Quelle: Günter Mader, Laila Neubert-Mader Britische Gartenkunst, DVA)

Den Abend ließen wir in einem Local Pub ausklingen. Nähere Informationen bzw. einen Tipp für Sie finden Sie oben, seitlich des Beitrages.

Der nächste Tag bot auch wieder viele Eindrücke. Es ging zunächst nach Shepton Mallet ins Kilver Court Design Village.

Kilver-Court-Outlet-Somerset-Britain-Tours-and-More

Kilver Court Design Outlet

An diesem Tag hatten wir uns etwas ganz besonders Spannendes angeschaut. Das Kilver Court Design Outlet mit seinem Garten auf einem alten Industriegelände.

Das Designer-Dorf Kilver Court überraschte nicht nur mit Design-Shops, sondern auch mit einem ganz interessanten Garten. Vor über 100 Jahren schuf Ernest Jardine, ein visionärer Industrieller, den Garten als einen Ort der Entspannung für seine Arbeiter. Damals als Jardine’s Park bekannt, wurde der Garten mit Fruchtbäumen und Gemüsebeeten sowie einem Ziersee schnell zu einem äußerst beliebten Ort für die Fabrikarbeiter.

In den 1960er Jahren brachte die Familie Showering den Garten in seine heutige Form. Francis Showering leitete die Umgestaltung des Gartens im Jahr 1961. Seine Entwürfe basierten auf dem Vorbild von George Whiteleg, der bei der Chelsea Flower Show die Goldmedaille gewann. Whiteleg beteiligte sich später sogar selbst an dem Projekt.

Vor ein paar Jahren noch war Kilver Court also ein ungenutztes viktorianisches Gebäude am Rande von Shepton Mallet, einer halbtoten Kleinstadt Somersets, in der man vor vielen geschlossenen Geschäften stand, wenn man die High Street entlanglief. Im Jahr 1996 erwarb der mit dem Ex-Dior-Modell Monty verheiratete Roger Saul, Gründer des Fashion-Labels Mulberry, Kilver Court für seinen Firmensitz. Er hatte jedoch damals schon die Vision, verschiedenste handverlesene Design-Marken in die kleine Industriestadt zu holen und ein neues Design-Outlet-Konzept zu verwirklichen.

Im Jahr 2011 war es dann soweit und das Projekt mit mehr als 20 Designmarken öffnete seine Pforten. Heute befinden sich über 50 Marken auf dem ca. 1 ½ ha. großen Gelände. Man findet Gastronomie und kann natürlich auch den Garten besuchen.

Mittlerweile ist das Projekt in seiner nächste Phase. Nämlich in der Expansion um weitere Shops, ein zusätzliches Restaurant, noch mehr Boutiquen und ein Hotel.

Wenn Sie in der Nähe sind, sollten Sie sich diese Mixtour aus Garten, Shopping und Gastronomie unbedingt anschauen! Es lohnt sich!

Nun, für uns ging es an diesem Tag dann noch weiter in die kleine sehenswerte Stadt Wells.

Englandreise-Wells-Vicars-Close-Somerset-Britain-Tours-and-More

Die schöne Kleinstadt Wells

Wells ist eine 27 km südlich von Bristol gelegene Stadt in Somerset, Südwest-England, am Südfuß der Mendip Hills und mit rund 10.000 Einwohnern nach der City of London die zweitkleinste Kathedralstadt Englands. Sie gehört zum Distrikt Mendip und ist außer für ihre Kathedrale auch für die Straße mit dem Namen „Vicar’s Close“ sehr bekannt und eine wirklich sehenswerte Kleinstadt.

Der nächste Tag war dann für einen Besuch einer Cider Farm reserviert.

Somerset-Cider-Brandy-Britain-Tours-and-More

Somerset Cider Brandy Farm und Burrow Hill Cider

Hier, in der Somerset Cider Brandy Farm und Burrow Hill Cider, hatten wir dann an einer sehr illustren Führung mit dem Chef der Somerset Cider Brandy Farm und Burrow Hill Cider persönlich, Julian Temperley, teilgenommen. Julian erzählte uns sehr spannende Geschichten, nicht nur über Cider und Brandy, nein, auch über Politik, Wirtschaft etc. Und natürlich haben wir uns auch entsprechend mit Brandy und Cider eingedeckt, was ja damals, vor dem BREXIT, noch problemlos ging.

Es war wirklich ein sehr interessanter Besuch und die Zeit verging im Fluge. Diese Destillerie sollten Sie unbedingt besuchen, wenn Sie Brandy oder Cider Fan sind!

Montacute-House-in-Somerset-Britain-Tours-and-More

Montacute House 

Montacute House war dann das nächste Tour Highlight. Montacute House ist ein weiteres National Trust Anwesen und wir besuchten nicht nur den Außenbereich, sondern auch das Herrenhaus von innen.

„Das um 1600 erbaute Montacute House ist ein Meisterwerk des Architekten William Arnold. Die eleganten Proportionen, die lichten Innenräume, das in warmen Goldockertönen leuchtende Sandsteinmauerwerk und der mit Obelisken, Balustern, dekorativen Kaminen und schön geschwungenen flämischen Giebeln reich gestaltete Dachrand schaffen vollendete Harmonie.

Montacute gilt als das besterhaltene Herrenhaus aus elisabethanischer Zeit. Der Garten, der in seinen Grundzügen eine Schöpfung des frühen 17. Jahrhunderts ist, zählt zu den herausragenden Beispielen britischer Gartenkunst.

Montacute House wurde von Sir Edward Phelips erbaut, einem erfolgreichen Anwalt und einflussreichen Politiker, der 1611 zum „Master of Rolls“ ernannt wurde. Als dritthöchster Richter gehörte er zu den mächtigsten Männern des Königreichs. Das Anwesen blieb über mehr als dreihundert Jahre im Besitz der Familie Phelips, bis sich deren wirtschaftliche Verhältnisse Anfang des 20. Jahrhunderts dramatisch verschlechterten, der Besitz nicht mehr zu halten war und 1931 verkauft werden musste.

Die Society for Protection of Ancient Buildings (Gesellschaft für Denkmalschutz) erwarb das Haus und überschrieb es noch im gleichen Jahr dem National Trust.

Das Herzstück des Gartens ist der East Court, der ursprünglich als Vor- und Eingangshof diente. Der etwa 45×45 Meter große Hof wird auf der einen Seite durch die Ostfassade des Gebäudes begrenzt und auf den anderen drei Seiten von etwa 1,5 Meter hohen Umfassungsmauern.

Zusammen mit den beiden kostbar gestalteten Pavillons an den Außenecken des Hofs und dem Herrenhaus bilden sie eine höchst eindrucksvolle, harmonische Gesamtkomposition.

Die Umfassungsmauern werden auf allen drei Seiten von breiten Blumenrabatten begleitet, einer Hinzufügung des 20. Jahrhunderts.

Sie wurden in den dreißiger Jahren von Vita Sackville-West weiterentwickelt, die den Garten im Auftrag des National Trust betreute. Die Blatt- und Blütenfarben der Rabatten sind entweder in warmen Goldtönen gehalten und harmonieren mit der Farbe des Mauerwerks, oder sie setzen mit Purpur-, Violett- und Indigotönen gezielte Komplementärkontraste.

Ein Tor in der Mitte der Mauer zwischen den beiden Pavillons bietet Ausblicke in die angrenzende Parklandschaft. Eine breite, rechts und links von Doppelreihen riesiger Linden gesäumte Achse, die frühere Zufahrtsachse, zieht sich bis zum Horizont. Hier weiden Schafe und Kühe und werden zum Bestandteil eines wunderbaren pastoralen Gemäldes.

Südlich des East Court befindet sich die rechteckige Rasenfläche des Cedar Lawn, die nach Westen von einer mächtigen Eibenhecke abgeschlossen wird, nach Osten durch eine Doppelreihe von Säuleneiben und nach Süden durch zwei mächtige alte Zedern.

An der Nordseite des Herrenhauses liegt ein Bereich, der an Schönheit dem East Court nicht nachsteht. In seiner einfachen klaren Gestaltung entspricht er vollkommen den Idealen der elisabethanischen Gartenkunst. Der fast quadratische Gartenraum wird durch regelmäßig gereihte Säuleneiben und einen um etwa 1,5 Meter höher gelegenen, umlaufenden, breiten Weg gerahmt. Die so umschlossene Fläche ist nur als Rasen angelegt, durch ein Wegekreuz in vier gleiche Felder geteilt und im Mittelpunkt durch ein von Balustraden gesäumtes Wasserbecken akzentuiert.“

(Quelle: Günter Mader, Laila Neubert-Mader Britische Gartenkunst, DVA)

Am nächsten und vorletzten Tag der Reise besuchten wir dann endlich East Lambrook Manor Gardens, einen meiner Lieblingsgärten, bevor es dann schon wieder zurück nach Kent zur letzten Zwischenübernachtung ging.

East-Lambrook-Gardens-Somerset-Britain-Tours-and-More

East Lambrook House 

Der wundervolle East Lambrook Manor House Gardens, einer meiner Lieblingsgärten überhaupt, stand auf dem Plan des vorletzten Tages unserer Gartenreise nach Somerset. Wir wurden von Maik Werkmeister, dem jetzigen Besitzer, persönlich begrüßt. Nachdem ich die Tickets für die Gruppe gekauft hatte, nahmen wir in einer Runde im Garten platz und Maik erzählte uns die spannende Geschichte über die ehemalige Eigentümerin Margery Fish.

Margery Fish (1892 – 1969), die ehemalige Chef-Sekretärin des Herausgebers der Daily Mail, entdeckte erst mit Ende Vierzig ihre Begeisterung für die Gartengestaltung. Sie arbeitete und lebte zunächst in London. Im Jahr 1937 entschieden ihr Mann, der Schriftsteller Walter Fish, und sie, aufs Land umzuziehen. Sie entschieden sich für ein baufälliges Haus aus dem Mittelalter. East Lambrook Manor im abgeschiedenen Dorf East Lambrook in der Grafschaft Somerset .

Mit ihren Freundinnen aus der Nachbarschaft besuchte Margery zahlreiche Gärten, lernte dabei auch den großen Gärtner E. A. Bowles kennen und entwickelte sich über die Zeit selbst zu einer wegweisenden Gartengestalterin. Die Autodidaktin schuf in East Lambrook ihr eigenes Kleinod mit geschwungenen Wegen und vielen kleinen, überraschenden Ecken.

Sie gestaltete ihren eigenen Garten so, dass sie immer das Zutrauen hatte, allein und ohne fremde Hilfe zurechtkommen zu können. Er vermittelte ihr das Gefühl des „Machbaren“. Dadurch inspirierte sie in den 1950er Jahren ganz viele Menschen, ihre eigenen Gärten so zu gestalten. Durch verschieden Bodendecker, die sie einsetzte, schuf sie natürlich wirkende Rabatten, welche ganzjährig interessante Blickfänge boten. Pflegeleichte Gärten waren ihr Motto, was auch in ihrem Buch „Carefree Gardening“ (1966) beschrieben wird.

Den Schwerpunkt ihrer Arbeit in East Lambrook legte Margery auf die zähen Pflanzen der traditionellen Cottage-Gärten. Auch hat Margery Fish dazu beigetragen, dass unzählige alte Gartenschätze und seltene Wildpflanzen vor dem Vergessen gerettet wurden. Viele Narzissensorten, Veilchen, Federnelken, rund 80 Primelsorten und ihre geliebten Storchenschnäbel wurden durch sie wieder groß gemacht.

Nach Margerys Tod übernahm die Familie Norton den Garten und die Gärtnerei. Sie starteten ein großes Renovierungsprojekt und entwickelten ihre Nationale Sammlung der Storchenschnäbel weiter.

Seit 2008 setzen Mrs. Gail und Mr. Mike Werkmeister das Projekt East Lambrook Manor Gardens mit ganz viel Liebe und Engagement weiter fort!

So, nun war auch leider der letzte Garten der Reise besucht und wir mussten uns wehmütig schon wieder auf den Rückweg der Reise begeben. Es ging nun also wieder zurück zur Basisstation in Kent.

Unser letztes gemeinsames Dinner war heute. Wie immer, in einem erlesenen Restaurants in Kent, dem THE CURLEW bei Bodiam.

Fähre-über-den-Ärmelkanal-Dover-Calais-Britain-Tours-and-More

Abschied von der Insel der Träume

Nun stand uns leider schon wieder die Rückreise nach Deutschland bevor.

Nach einem letzten English Breakfast bei Sally und Julie sammelte uns mein Fahrer Rainer samt Gepäck ein und wir verabschiedeten uns von unseren Gastgeberinnen, um gegen 12 Uhr Ortszeit den Fährhafen Dover zu erreichen.

Die Überfahrt war, wie immer, sehr gemütlich und wir erreichten um 14.30 Uhr Ortszeit erst mal Calais und trafen gegen 21 Uhr wieder in Kaiserslautern ein.

Es war mal wieder eine sehr gelungen Tour mit wirklich netten Gästen, mit denen ich teilweise heute noch in Kontakt steht.

Alle Texte und Fotos © Ulla Michel

Und hier noch eine Buchempfehlung

Falls Sie beim Lesen des Beitrags Lust auf mehr Information über Somersets Gärten bekommen haben, dann empfehle ich Ihnen das Buch „Die geheimen Gärten von Somerset“ von Abigail Willis, welches in diesem Jahr neu erschienen ist.

Sie können das Buch gerne bei mir im Shop erwerben. Hier werden Sie direkt zum Shop weitergeleitet.

HIER DAS BUCH „DIE GEHEIMEN GÄRTEN VON SOMERSET“ BESTELLEN

Die geheimen Gärten von Somerset von Abigail Willis.
Erschienen im Frühjahr 2021

Buch-die-geheimen-Gärten-von-Somerset-Abigail-Willis-Britain-Tours-and-More
wunderschönes-B-and-B-Südostengland-Britain-Tours-and-More

Unterkunft Kent

Empfehlung

Traumhaft schlafen

Beacon Hall House in Kent

Julie Jex
Rolvenden Road,
Benenden, Kent
TN17 4BU

jjjex@icloud.com

beaconhallhouse.co.uk

Brewers-Cottage-Somerset-Britain-Tours-and-More

Unterkunft Somerset

Empfehlung

Traumhaft schlafen

BREWERS COTTAGE

Isle Brewers
Near Taunton
TA3 6QL

bedandbreakfastatbrewerscottage.com
Somerset-Restaurant-Britain-Tours-and-More

Restaurant Somerset

Empfehlung

Dinner Empfehlung

LORD POULETT ARMS

Pub mit Zimmern

High Street
Hinton St. George
Somerset
TA17 8SE

https://www.lordpoulettarms.com/

  • Lytes-Cary-Manor-National-Trust-Britain-Tours-and-More
  • Lytes-Cary-Manor1-in-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • Lytes-Cary-in-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • Lytes-Cary-Manor1-National-Trust-Somerset-Britain-Tours-and-More

Lytes Cary Manor Somerset

  • Design-Outlet-Shepton-Mallet-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • Kilver-Court-Outlet-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • Kilver-Court-Garden-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • Kilver-Court-Design-Village-Teich-Britain-Tours-and-More
  • Kilver-Court-in-Shepton-Mallet-Industrietransformation-Britain-Tours-and-More

Beispiel für industrielle Transformation Kilver Court Design Village in Shepton Mallet

  • Somerset-Cider-Brandy-Britain-Tours-and-More
  • Somerset-Cider-Brandy-3-Jahre-alt-Britain-Tours-and-More
  • Somerset-Cider-Britain-Tours-and-More

Somerset Cider & Brandy Destillerie

  • Montacute-House-in-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • Montacute-House-in-Somerset-National-Trust-Britain-Tours-and-More
  • Montacute-House-Eibenhecken-Britain-Tours-and-More
  • Montacute-House-Somerset-Orangerie-Britain-Tours-and-More

National Trust Montacute House

  • East-Lambrook-Manor-Gardens-Somerset-Britain-Tours-and-More
  • East-Lambrook-Gardens-Somerset-Britain-Tours-and-More

East Lambrook Manor Gardens